Edgeworth
Francis Edgeworth wurde am 8 Februar 1845 in Nordwesten von Dublin geboren. Seine Mutter, Rosa Florentina Eroles, stammte aus Spanien und sein Vater Francis Beaufort Edgeworth aus Irland. Sein Großvater väterlicherseits, Richard Lovell Edgeworth, war unter anderem als Autor tätig. Er hatte 22 Kinder aus 4 Ehen. Seine Tochter Maria Edgeworth ist eine bekannte Kinderbuchautorin in Irland.
Francis Ysidro Edgeworth wurde ursprünglich Ysidro Frances Edgeworth genannt, jedoch vertauschte er seine beiden Vornamen. Er war der jüngste der fünf Söhne. Sein Vater starb als Edgeworth zwei Jahre alt war und seine Mutter zwei Jahre später. Er genoss privaten Unterricht bis er auf der Universität war. In dieser Phase des Lebens äußerte Edgeworth keine besondere Interesse für Mathematik. Er fing mit einem Statistikstudium an, nachdem er schon einen Abschluß hatte.
Mit 17 nahm Francis Edgeworth sein Studium an der Trinity College in Dublin auf. Sein Interesse galt modernen und alten Sprachen. Also studierte er Französisch, Deutsch, Spanisch und Italienisch. Ab 1867 verbrachte er seine Zeit auf dem Exeter College, nachdem er ein Stipendium für Oxford bekam, und auch in Magdalen und Balliol, bis er 1869 fertig war.
Später las er drei Jahre lang Logik in King's College, London. 1888 wurde er zum Professor der politischen Ökonomie an dem King's Collge berufen. Das überraschende ist, dass in der Zwischenzeit Edgeworth Mathematik studierte, was auch seine Überzeugung erklären könnte, dass fortgeschrittene Mathematik für alle verständlich ist. 1881 publizierte er Mathematical Physics: An Essay on the Application of Mathematics to the Moral Sciences. Diese Arbeit, eigentlich über Ökonomie, betrachtet ökonomische Analysis und Nutzenanalysis (Economical Calculus and Utilitarian Calculus). 1885 erschien Methods of Statistics. 1891 übernahm Edgeworth den Lehrstuhl der politischen Ökonomie in Oxford. Bis zur seinen Emeritierung 1922 leitet er den Lehrstuhl und den in All Souls College.
1891 wurde Edgeworth zum ersten Herausgeber von The Economic Journal ernannt, dem wichtigsten Organ der British Economic Association (später Royal Economic Society). Das war eine Aufgabe der er bis 1911 exzellent nachkam. Ab 1919 war er als Mitherausgeber tätig, wenn sein Nachfolger John Maynard Keynes zu beschäftigt mit anderen Aktivitäten war. In dieser Rolle blieb er bis zu seinem Tod.
1892 studierte Edgeworth Korrelation und Methoden der Bestimmung der Korrelationskoeffiziente. Der erste Artikel hieß Correlated Averages. 1897 publizierte er einen Überblick über die Besteurung, dadrin war auch der berühmte taxation paradox formuliert: Versteuerung eines Guts kann die Preissenkung verursachen. Sein Paradoxon war für die Kollegen unglaubhaft. Jedoch bewies Harold Hotelling Jahre später seine Behauptung. Edgeworth setzte unter anderem Grundlagen für höhere progressive Besteuerung mit dem Argument, dass die optimale Distribution der Steuern müsste so sein, dass der marginale Nichtnutzen jeden Steuerzahlers gleich ist ("the marginal disutility incurred by each taxpayer should be the same" (Edgeworth, 1897)).
Noch 1897 erschien in Giornale der Artikel über Monopolpreise, wo Edgeworth Cournot's exakte Lösung des Duopol-Problems kritisierte sowie das Bertrandsche Ergebnis mit Preisadjustierung. Für das moderne Duopolmodell von Bertrand-Edgeworth siehe Levitan und Shubik.
Er starb am 13 Februar 1926 im Alter von 81 Jahren in Oxford, England.