Existenz eines symmetrischen Nash-Gleichgewichtes in symmetrischen 2- Personenspielen: Zwei Beweise
Satz.
Jedes symmetrische 2-Personenspiel mit endlich vielen Strategien S hat ein
symmetrisches Nash-Gleichgewicht in gemischten Strategien,
d.h. ein Nash-Gleichgewicht .
Beweis mit dem Satz von Kakutani.
Wir betrachten ein endliches symmetrisches 2-Personen-Spiel in Normalform, d.h. ein Spiel der Form G=(M,s,u) mit
- M={1,2}
,
- u1(t1,t2) = u2(t2,t1) = u(t1,t2) mit
.
Die Menge der gemischten Strategien sei
.
Nun definieren wir für jede reine Strategie eine eine stetige Funktion
.
Ausserdem definieren wir
, sodass für eine gemischte Strategie
gilt
Weiter sei
eine Abbildung der Menge gemischten Strategien in sich selbst, denn es gilt:
.
Schritt 1: Fixpunkte von y sind symmetrische Nash-Gleichgewichte in gemischten Strategien
Es muss offensichtlich eine reine Strategie geben, für die
.
Für dieses w gilt dann
- gw(σ) = 0.
Nehmen wir also an, dass y(σ) = σ, d.h.
.
Aus
folgt aber, dass gw(σ) = 0, also
.
Es folgt, dass
,
d.h.
.
Somit ist für Spieler 1 σ beste Antwort auf die Strategie σ von Spieler 1. Analog folgt, dass für Spieler 2 σ beste Antwort auf die Strategie σ von Spieler 2 ist.
ist ein symmertisches Nash-Gleichgewicht in gemischten Strategien.
Umgekehrt folgt auch, wenn (σ,σ) ein Nash-Gleichgewicht ist, dass alle gs verschwinden, also (σ,σ) ein Fixpunkt von y ist.
Schritt 2: y besitzt mindestens einen Fixpunkt
Es gilt:
- Δ ist eine kompakte und konvexe Menge.
- Wir definieren
, also eine Korrespondenz
, mit y'(σ) = {y(σ)}
.
Dann ist y' eine abgeschlossene Korrespondenz, denn für je zwei konvergente Folgenin Δ,
in Δ für
mit
gilt:
, da y mit gs und ys (
) stetig ist.
Somit ist der Fixpunktsatz von Kakutani anwendbar:
y' besitzt also einen Fixpunkt und somit auch y nach Definition von y'.
Mit Schritt 1 folgt somit die Aussage des Satzes.
Zweiter Beweis.
Folgendes Theorem liefert die Existenz eines Nash-Gleichgewichtes in einem symmetrischen 2-Personenspiel mit endlich vielen Strategien:
Theorem von Nash.
Ein endliches Normalformenspiel hat immer ein Nash-Gleichgewicht in gemischten Strategien.
Sei nun (p1,p2) ein Nash-Gleichgewicht des symmetrischen Spiels.
1.Fall: p1 = p2
Dann ist das Nash-Gleichgewicht bereits symmetrisch und man ist fertig.
2.Fall:
Dann ist auch (p2,p1) ein Nash-Gleichgewicht des symmetrischen Spiels:
Aus diesen beiden Gleichgewichten kann man ein symmetrisches Gleichgewicht konstruieren:
Dass s* ein Nash-Gleichgewicht ist, zeigt man unter der Annahme, dass Spieler 1 davon abweicht und die gemischte Strategie wählt, wobei q so ist, dass
die
Eigenschaften einer gemischten Strategie erfüllt.
Aufgrund der Symmetrie der Auszahlung ergibt sich daraus, dass es sich für keinen der beiden Spieler lohnt von der Strategie abzuweichen, wenn der andere diese wählt.
Somit folgt, dass
ein Nash-Gleichgewicht ist.