Informationsmenge

Aus Wikiludia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Inhaltsverzeichnis

Ausgangssituation: Spiel mit vollk. Information

Betrachten wir zunächst die Definition eines Spiels in extensiver Form: Ist G ein Spiel in extensiver Form mit Historienmenge H:=E \dot \cup Z, (E die Menge der Entscheidungsknoten und Z die Menge der Endknoten), Spielermenge M, Spielerauswahlfunktion j: E \to M, e \mapsto k und Auszahlungsfunktion u: Z \to \mathbb{R}^{|M|}, kann man lediglich Spiele mit vollkommener Information modellieren.

Einführung der Informationsmengen

Will man ein extensives Spiel mit unvollkommener Information modellieren, erweitert man obige Definition durch die Einführung von Informationsmengen. In einer Informationsmenge faßt man alle Entscheidungsknoten aus der Menge E zusammen, die für den Spieler, der in diesem Knoten am Zug ist nicht unterscheidbar sein sollen. Damit ergeben sich folgende

Eigenschaften von Informationsmengen

  • Ist I eine Informationsmenge und sind e1, e2 Elemente aus I, so folgt
    • j(e1)=j(e2)
    • A(e1)=A(e2) (wobei A(e) die Menge der Aktionen im Entscheidungsknoten e ist)
  • Zwei Informationsmengen I1, I2 sind entweder disjunkt oder gleich

Verallgemeinerung zum Spiel mit unvollk. Information

Ist P nun die Menge aller Informationsmengen, so erhält man das extensive Spiel mit unvollkommener Information, indem man die Spielerauswahlfunktion j nun so definiert: j: P \to M, I \mapsto k Der Spieler, der an der Reihe ist, weiß also nur in welcher Informationsmenge er sich gerade befindet. Sind alle Informationsmengen einelementig, erhält man wieder den obigen Fall eines extensiven Spiels mit vollkommener Information.

Darstellung im Spielbaum

Entscheidungsknoten, die zur selben Informationsmenge gehören werden im Spielbaum mit einer gestrichelten Linie verbunden.

Beispiel

Gegeben sei das extensive Spiel G mit
M = {1,2},
H=E \dot \cup Z,
E=\{\emptyset,(a),(b)\},
Z = {(a,c),(a,d),(b,c),(b,d)},
P=\{\{\emptyset\},\{(a),(b)\}\},
j(\{\emptyset\})=1, j(\{(a),(b)\})=2

Spieler 2 weiß also nicht, welchen Zug Spieler 1 am Anfang gemacht hat, da die Knoten (a) und (b) in der selben Informationsmenge liegen.

Der zugehörige Spielbaum sieht so aus:

                1
               /\
            a /  \ b
             /    \
            2 -  - 2
           /\      /\
         c/  \d  c/  \d
         /    \  /    \
Meine Werkzeuge